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Klangschalen bieten mehr als nur Wellness – wenn man weiß, wie!

Foto Klangschalen bieten mehr als nur Wellness – wenn man weiß, wie!

Die Anwendung von Klangschalen ist deutlich vielfältiger, als nur für Entspannung zu sorgen. Doch für ihren erweiterten Einsatz braucht es Fachwissen. In diesem Blog erfahren Sie, weshalb es Sinn ergibt, das Klangschalenelement in einen professionell psychologischen Prozess einzubauen.

Die wunderschön schimmernden, häufig aus verschiedenen Metallen von Hand gearbeiteten Klangschalen sind das symbolische Fotomotiv für Wellnessangebote schlechthin. Nicht nur, weil sie ob ihrer besonderen Optik im Entspannungsbereich ein tolles Bild abgeben, sondern weil ihre Wirkung auf das Wohlbefinden eine mittlerweile sehr bekannte ist. Ursprünglich kommen die Klangschalen aber aus einem anderen Bereich: Sie wurden beispielsweise in Tibet, Indien und Nepal als Küchengeschirr verwendet. Aus den fernöstlichen Kulturen ist auch die beruhigende Wirkung der Klänge überliefert, die entstehen, wenn die Schale mit einem Klöppel, einem Hölzchen oder mit der Hand angeschlagen wird und auf die wir im Folgenden noch ausführlich eingehen werden.

Klangschalen auch in westlicher Welt heute vielfältig im Einsatz

Die Klangschalen gehören heute auch in der westlichen Welt zum Bild des klassischen Wellnessgedankens dazu. Sowohl in Form der entspannenden Klangschalenmassage als auch als wichtiges Utensil bei bestimmten Meditationspraktiken werden sie heute vielfach von Masseur:innen, Yogalehrer:innen oder Meditationstrainer:innen eingesetzt. Doch was die wenigsten wissen: Klangschalen haben eine wertvolle Bedeutung über den Erholungs- und Energetikbereich hinaus. Aber wie so oft entsteht der Klangschalenmehrwert nicht durch das Utensil an sich, sondern durch das Fachwissen, mit dem Menschen die Klangschale einsetzen. Aber dazu später mehr.

Jetzt wollen wir uns erst einmal näher ansehen, wie die Klangschalen sich auf den Menschen auswirken. Dass die je nach Anschlagvariante, Material, Größe und Stärke unterschiedlich klingenden Töne der Klangschalen einen akustisch angenehmen Effekt erzeugen, weiß jeder, der ein solches Klangspiel einmal selbst miterleben durfte. Es geht in der Klangschalenanwendung allerdings um wesentlich mehr: Denn die Klangwellen wirken sich nicht nur auf unsere Ohren, sondern auch auf unseren gesamten Organismus aus. Wie kraftvoll diese Klänge auf den Körper wirken, ist spürbar, wenn man eine große Klangschale beispielsweise an den Bereich des Oberkörpers bringt und sie anschlägt. Die Klangwellen sind dann nahezu im ganzen Körper spürbar. Aber was machen sie dort?

Blockanden lösen – Veränderungen zulassen

Vereinfacht ausgedrückt, erzeugen die Klänge Vibrationen, die den Körper aber auch den Geist in Schwingung bringen. Man geht davon aus, dass es die Schallwellen sind, die es ermöglichen, dass sowohl im Körper als auch auf seelischer Ebene Blockaden gelöst werden können. Deutlich zeigt sich das bei manchen Therapieformen, in denen beispielsweise mithilfe der Klangmassage daran gearbeitet wird, Traumatisierungen, die im Körpergedächtnis gespeichert sind, günstig zu beeinflussen. Auf einer anderen körperlichen Ebene ermöglichen die klingenden Schwingungen eine tiefe Entspannung, wodurch ein tranceartiger Zustand erreicht werden kann. Klangschalenexpert*innen machen eben jenen Trancezustand dafür verantwortlich, dass es Klient:innen leichter fällt, körperliche und psychische Veränderungen zuzulassen.

Klangschalen als ideale körperliche Unterstützung für psychosoziale Prozesse

An dieser Stelle wird bereits deutlich, weshalb ich persönlich von der Klangschalenmassage als körperorientierte Methode seit jeher überzeugt bin. Allerdings erweitere ich diese Überzeugung um die meines Erachtens zusätzlich notwendige Expertise in der Gesprächsführung. Denn als Expertin im Bereich der psychosozialen Beratung weiß ich, dass körperorientierte Arbeit ohne Gesprächstechniken oder psychologische Fachexpertise über einen gewissen Entspannungsfaktor nicht hinausgehen kann. Natürlich hat auch der Wunsch nach reiner körperlicher Entspannung und Erholung alleine seine absolute Berechtigung. Doch für mich war es seit jeher wichtig, in meinen entwickelten Ausbildungen auch den für Beratungen potenziell unterstützenden Aspekt der Klangschalenmassage hervorzuheben und zu unterrichten. Deshalb habe ich mir bereits vor ca. zehn Jahren die um einige Stunden sowie um die Gesprächsführung erweiterte Ausbildung zum KlangschalenPractitioner-IFGE® patentieren lassen. Große Teile dieses Practitioners haben auch heute noch eine wesentliche Relevanz im aktuellen Angebot der Klangschalen-Ausbildung. Mittlerweile ist diese allerdings um viele zusätzliche Inhalte und vor allem um psychosozial noch tiefergehendes Fachwissen in der Gesprächsführung, bei Interventionen und in der Expertise für Dynamiken weiterentwickelt.

Klangschalen entfalten in Kombination ihr gesamtes Wirkspektrum

Denn aus meiner Sicht entfaltet das Entspannungs-Tool erst durch die Fachkompetenz der Anwender*innen seine ganz besonders wohltuende und charmante Kraft als Unterstützung in der psychosozialen Arbeit. Gerade psychosoziale Berater:innen können sich mit der Klangschalenmassage eine körperorientierte Unterstützung in ihr Portfolio holen, die es beispielsweise ermöglicht, mit konflikt- oder stressbehafteten Situationen einen neuen Umgang zu finden. Denn durch die Klangvibrationen kann dieser neue Umgang zusätzlich zur geistigen Ebene auch auf einer Körperebene verankert werden. Es ist beispielsweise eine sehr nachhaltige Variante, durch die Klangschalenmassage das prozedurale Erinnerungsvermögen zu erleichtern. Durch die Entlastung können neue Strategien erarbeitet werden, um sie danach zu verankern. Die Klangschale bietet damit eine Methode, mit der neu erlernte Strategien so verinnerlicht werden können, dass das konstruktive Neue unterbewusst so gesichert wird, dass es irgendwann zu einem Selbstverständnis wird.

Gleichzeitig wirken sich die Töne, die im Innenohr eines Menschen individuell entstehen, bei der Klangschalenbehandlung auch unterstützend auf unwillkürliche Prozesse aus. Bestimmten Klängen kommt beispielsweise in der Polyvagaltheorie des Psychiatrie-Professors Stephen W. Porges eine besondere Bedeutung zu: Sie können – wie etwa auch bewusstes Atmen und Spazierengehen – unserem autonomen Nervensystem Sicherheit signalisieren. Empfundene Sicherheit wird in der Polyvagaltheorie als die wichtigste Quelle für Wohlbefinden betrachtet. Diese Neurozeption – also ob das Nervensystem Sicherheit bzw. Anspannung spürt – läuft völlig unwillkürlich ab. Wir können diesen unbewussten Prozess also nicht mit unseren Gedanken steuern. Allerdings ist es möglich, ihn mit bestimmten Mitteln positiv zu beeinflussen. Die Klangschalenbehandlung gehört dazu. Die potenziellen Auswirkungen der Klangschale auf unser Nervensystem zeigen dabei bereits, dass es wichtig ist, die Methode sorgsam anstatt leichtfertig anzuwenden.

Hier wird auch deutlich, wie wichtig die psychosoziale Grundausbildung in der Verbindung mit der Klangschalenanwendung ist. Ähnlich wie bei der Tiergestützten psychosozialen Beratung geht es in erster Linie um den Menschen, der mit der Klangschale arbeitet und weniger um das Instrument an sich. Erst durch fachlich kompetente und psychosozial ideal geschulte Anwender:innen wird es überhaupt möglich, jene Lösungen zu erarbeiten, deren nachhaltige Integration ins Erleben der Klient*innen mit der Klangschale unterstützt wird. Gleichzeitig ist es mir deswegen wichtig, die Klangschale in gut ausgebildeten Händen zu wissen, weil sie unter Umständen auch ein destruktives Muster fördern kann.

Eigenverantwortungen der Klient*innen trotz und mit Klangschale fördern

Gelegentlich meinen Klient:innen, die sich beispielsweise einem gefährlich ungesunden Maß an Dauerstress aussetzen, dass es ausreichend sei, sich alle zwei Wochen eine Stunde Klangschalenmassage zu gönnen. Dagegen ist prinzipiell als Erholungsmoment nichts einzuwenden. Geht damit allerdings die Vorstellung einher, dass sich dadurch der eigentliche Stress samt seinen Auswirkungen ändern würde, so sehe ich es in der Verantwortung der körperorientiert Tätigen, diese Burn-out fördernde, destruktive Haltung mit der Klangschalenbehandlung nicht zu unterstützen.

Schließlich geht es in erster Linie immer um das Wohl der Klient:innen und damit auch um die Verantwortung der unterstützend arbeitenden Berufsgruppen, die Eigenverantwortung der Betroffenen zu fördern und zu stärken. Im konkreten Fall hieße das, Lösungen zu erarbeiten, wie aktiv etwas an der gesundheitsgefährdenden Lebenssituation geändert werden kann, anstatt passiv darauf zu warten, dass die Klangschalenschwingungen dies alleine erledigen. Sind diese Veränderungsstrategien erst einmal entwickelt – was durchaus mit Hilfe des entspannten Zustands durch die Klangwellen erleichtert werden kann – können diese Veränderungshaltungen wiederum mit den Klangvibrationen im Körper verankert werden.

Konkret bedeutet das aus meiner langjährigen Erfahrung heraus, dass sich in vielen Fällen das folgende Vorgehen der kombinierten Methode aus Klangschalen-Körperarbeit und psychosozialer Gesprächsführung ideal eignet:

• Schritt 1: Klient:innen sammeln durch die entspannende und erholsame Wirkung der Klangschalenarbeit Kraft und Energie.
• Schritt 2: In diesem kraftvollen Zustand fällt es Klient:innen oft besonders leicht, in einem unterstützten Gesprächsprozess wirksame neue Strategien und Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln.
• Schritt 3: Im weiteren werden diese neu erlernten Handlungsmuster durch die Körperarbeit mit den Klangschalen ganzheitlich verinnerlicht, so dass es Klient*innen noch leichter fällt, die erarbeiteten Strategien im Außen anzuwenden.
• Schritt 4: Auch hier sollte die Verantwortung seitens der Anwender:innen nicht alleine auf die Klangschale ausgelagert werden. Ganzheitliche Erarbeitung neuer Handlungsmuster heißt auch, abschließend in einem professionellen Gesprächsprozess, das seitens der Klient:innen Gespürte und Erfahrene mit ihnen prozessdienlich zu evaluieren.

Sie möchten das volle Potenzial der Klangschale selbst in Ihr Portfolio aufnehmen?

In Kombination mit der psychosozialen Komponente ist die Klangschalenmassage damit ein besonders kräftiges und auch wohltuendes Tool, um prozessorientiert Klient:innen nachhaltig auf verschiedenen Ebenen zu unterstützen. Falls auch Sie lernen möchten, wie Sie die Klangschale über den Entspannungs- und Erholungsfaktor hinaus für Ihre Klient*innen einsetzen können, informieren Sie sich gerne hier über unsere in Kürze beginnende, einwöchige Intensivausbildung zur Klangschalenmassage.

Quellen:
https://www.lotuscrafts.eu/blogs/blog/klangschalen-meditation-harmonie-fur-korper-geist-seele
https://de.wikipedia.org/wiki/Klangtherapie


Silvia Podlisca

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